Mamma-MRT

Was ist Mamma-MRT?

Das Mamma-MRT ist ebenfalls ein ergänzendes, technisch sehr aufwändiges Verfahren. Es handelt sich um eine Schichtuntersuchung der Brustdrüse, die in einem Kernspintomographen (MRT – Gerät) durchgeführt wird. Das Verfahren arbeitet ohne Röntgenstrahlen.

Was leistet das Mamma-MRT im Vergleich zur Röntgenuntersuchung der Brust (konventionelle Mammographie) und was kann sie nicht?

Vorteile:

  • Die Untersuchung ist röntgenstrahlenfrei und unschädlich. Daher kann sie beliebig oft angewandt werden
  • Sie stellt das Drüsengewebe in dünnsten Schichten ohne Überlagerungen dar
  • Die Brüste werden kaum verformt, dies kann für die genaue Lokalisation von Herdbefunden hilfreich sein
  • Sie kann mit gewissen Einschränkungen vermutlich mehr Krebsherde entdecken als die Mammographie
  • Sie kann den Zustand von Brustimplantaten beurteilen und Defekte erkennen, sie schaut auch hinter die Implantate.

Nachteile:

  • Sie erkennt keinen Mikrokalk (das ist ein wesentlicher Nachteil, da einige bösartige Tumore der Brust in Frühstadien nur durch Mikrokalk auffällig werden )
  • Sie kann nur begrenzt zwischen bös- und gutartigen Herden unterscheiden
  • Sie findet mehr Herde als die Mammographie und führt möglicherweise eher zur „Überdiagnostik“
  • Die gesetzlichen Krankenkassen haben den Zugang zur Untersuchung stark beschränkt.
Was folgt daraus?

Das Mamma-MRT ist eine ergänzende Untersuchung, die die üblichen diagnostischen Verfahren an der Brustdrüse (­­Mammographie und Sonographie) nicht ersetzt!

Wenn Mammographie und Sonographie keinen auffälligen Befund zeigen, ist in der Regel auch keine weitere Abklärung erforderlich.

Wann ist das Mamma-MRT aber sinnvoll?
  • Wenn durch vorangegangene Untersuchungsverfahren keine ausreichende Klärung der Frage nach Brustkrebs erreicht werden konnte.
  • Bei Hochrisikopatientinnen mit genetischer oder starker familiärer Belastung durch Brustkrebs und Eierstockkrebs.
  • Bei Brustimplantatträgerinnen, die nur unzureichend mammographisch und sonographisch untersucht werden können.
  • Wenn Brustkrebs festgestellt worden ist und Unsicherheit über weitere Herde oder die Ausdehnung der Erkrankung besteht.
  • Wenn nach Behandlung einer Brustkrebserkrankung ein Tumorrezidiv mit den anderen Verfahren nicht ausgeschlossen werden kann.
  • Wenn ein bösartiger Lymphknoten aus einer Achsel entfernt wurde und der Verdacht auf versteckten Brustkrebs besteht.
Wie wird das Mamma-MRT durchgeführt?

Sie liegen im MRT Gerät in Bauchlage auf einer Untersuchungsliege, die spezielle Vertiefungen hat, in denen beide Brüste zugleich untersucht werden. Die Brüste werden dabei nicht komprimiert. Dies ist insbesondere für Implantatträgerinnen wichtig.

Die Standarduntersuchung schließt die Verwendung eines sehr gut verträglichen Kontrastmittels mit ein. Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Insbesondere die Entdeckung von Brustkrebs ist die Kontrastmittelgabe unbedingt erforderlich.

Der Untersuchungsablauf besteht aus 2 Phasen: Bildserien vor und nach Kontrastmittelgabe. Die Untersuchungsdauer beträgt ca. 20 Minuten

Die Qualität der Untersuchung wird durch Ihre Mitarbeit entscheidend mit beeinflusst: Da im Lauf der Untersuchung mehr als 500 Einzelbilder im mit wenigen mm Dicke erzeugt werden, ist es entscheidend, dass Sie über ca. 20 Minuten ruhig und entspannt liegen können.

Aber machen Sie sich nicht zu große Sorgen: Bisher haben mehr als 1000 Frauen in unserer Praxis diese Untersuchung in den vergangen Jahren problemlos überstanden! Wie alle Patienten in der MRT werden Sie permanent überwacht und können sich jederzeit bei den Mitarbeitern melden, falls Probleme oder Ängste auftauchen sollten.

Wie geht es nach der Untersuchung weiter?

Bereits vor der Untersuchung wird der Sie betreuende Radiologe über das weitere Vorgehen sprechen.

Bei der Untersuchung werden mehr als 2000 Einzelbilder erstellt, deren Aufarbeitung für die Auswertung bis zu 30 min. dauert. Die eigentliche Befundung nimmt dann nochmals mindestens 1 Stunde in Anspruch.

Frühestens nach dieser Zeit kann das Ergebnis mit Ihnen besprochen werden. Sie erhalten die Bilder der Untersuchung auf einer CD.

Der endgültige Befund wird spätestens am Folgetag an den Sie betreuenden Arzt übermittelt, so dass dieser das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen kann. In dringlichen Fällen erfolgt die Übermittlung per Fax oder Telefon.

Wann wird ein Mamma-MRT von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

Ein Mamma-MRT kann nur dann zu Lasten Ihrer Gesetzlichen Krankenversicherung durchgeführt werden, wenn nach brusterhaltender Operation eines Mammakarzinoms, in der Nachsorge durch Mammographie und Mammasonographie ein Verdacht auf das Vorliegen eines Tumorrezidivs nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. Zudem müssen nach der Operation mindestens 6 Monate oder nach dem Abschluss einer eventuellen ergänzenden Strahlentherapie mindestens 12 Monate vergangen sein.

Alle anderen Fragestellungen werden von den Krankenkassen als individuelle Gesundheitsleistung eingestuft.

Die Kosten müssen damit von den Patientinnen selbst getragen werden. In Einzelfällen kann aber die zuständige Krankenkasse eine Kostenübernahme auf Antrag aussprechen.

Als Wahlleistung:

Zur kompletten voroperativen Befunderklärung (sog. Lokales Staging). Suche nach Zweittumoren / Tumoren auf der Gegenseite vor einer Operation. Tumorsuche bei Hochrisikopatientinnen (Tumor bei einer Verwandten ersten Grades unter 40). Bei dichtem Gewebe und unsicherer Aussage in der Mammographie / Sonographie.

Was gilt für Privatversicherte?

Alle privaten Versicherungsträger übernehmen die Kosten für das Mamma-MRT nach unserem Kenntnisstand, sofern sie ärztlich verordnet wird.

 

 

Ab sofort bieten wir unseren Patienten in Kooperation mit einer Auswahl gesetzlicher Krankenversicherungen die Prostata-MRT als kostenfreie Zusatzleistung an.

https://bdt-erlangen.de/zusatzleistung-fuer-gesetzlich-versicherte/

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