Virtuelle Koloskopie

Warum sollte man den Dickdarm untersuchen lassen?

Die zweithäufigste Tumorerkrankung in Deutschland sowohl bei Frauen als auch bei Männern ist der Dickdarmkrebs. Jährlich erkranken ca. 50 000 Menschen, für 3000 von ihnen endet die Erkrankung tödlich. Bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung könnten nach Schätzungen bis zu 90% dieser Menschen geheilt werden.

Darmkrebs entwickelt sich in 90% der Fälle aus kleinen knotenförmigen Wucherungen der Darmschleimhaut (Polypen). Diese sind zunächst völlig harmlos. Im Verlauf mehrer Jahre können sich in ihnen aber Krebszellen entwickeln. Diese sind zunächst auf den Polypen beschränkt und können damit leicht abgetragen werden. Erst später greift der Krebs dann auch auf die Darmwand, Lymphknoten und andere Organsysteme über.

Wie kann man Dickdarmkrebs erkennen?

Seit langem verfügt die Medizin mit der Darmspiegelung (Koloskopie) über eine sehr sichere Methode zur Früherkennung des Darmkrebses.

Was ist virtuelle Koloskopie?

Moderne Mehrzeilen Computertomographen (CT) erlauben heute die Untersuchung des ganzen Bauchraumes in ca. 10 sec. Dabei werden 1 mm dicke Schichtbilder erzeugt. Diese können durch einen Computer so in dreidimensionale farbige Ansichten umgerechnet werden, dass sie den Bildern eines optischen Endoskops sehr ähnlich sehen.

Auf dem Monitor kann der Arzt sich dann auf einen virtuellen „Flug“ durch den Darm begeben und die Schleimhautoberfläche betrachten. Dabei können Blickwinkel und -Richtungen dargestellt werden, die mit der herkömmlichen Darmspiegelung nicht eingestellt werden können.

Sie kann im Gegensatz zur herkömmlichen Koloskopie aber nicht nur die Oberfläche der Darmschleimhaut, sondern auch die Darmwand und die anderen Organe des Bauchraumes darstellen. Allerdings können in der virtuellen Koloskopie entdeckte Polypen nicht während dieser Untersuchung entfernt werden. Sollte ein Polyp entdeckt werden, schließt sich immer die Darmspiegelung mit Abtragung des Polypen an.

Wann ist die virtuelle Koloskopie eine Alternative?

Klinische Studien konnten belegen, dass 96% aller Kolonpolypen mit einer Größe von mehr als 10 mm und ca. 50% aller Polypen unter 7 mm in der virtuellen Koloskopie nachgewiesen werden. Deshalb kann die Untersuchung bereits heute als Alternative Koloskopie in folgenden Fällen angesehen werden:

  • Unvollständige herkömmliche Koloskopie
  • Koloskopisch nicht überwindbare Engstelle im Dickdarm
  • Polypenerkennung
  • Kontrolle bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
  • Ängstliche Patienten

Wie wird die virtuelle Koloskopie durchgeführt?

Die Untersuchung erfolgt an einem modernen Mehrzeilen-Computertomographen. Sie legen sich auf die Untersuchungsliege und erhalten über die Vene ein Medikament, das für die Zeit der Untersuchung die Darmbewegung ausschaltet. In den Enddarm wird ein Röhrchen eingeführt über das der Darm mit Luft gefüllt wird.

Während Sie für ca. 10 Sekunden die Luft anhalten, wird der gesamte Bauchraum durchleuchtet. Dies geschieht einmal in Rücken- und einmal in Bauchlage. Abhängig von der Fragestellung kann während der Untersuchung auch Röntgenkontrastmittel in die Vene gespritzt werden. Danach wird die Luft aus dem Darm wieder über das Röhrchen abgelassen.

Da die virtuelle Koloskopie im Gegensatz zur herkömmlichen Koloskopie berührungslos und schmerzfrei ist, benötigen Sie keine Schlaf- oder Beruhigungsmittel.

Dauer der Untersuchung

Die Untersuchung selbst dauert weniger als 15 min. Wegen der aufwendigen Bildverarbeitung dauert es nach der Untersuchung jedoch bis zu einer Stunde ehe die Aufnahmen endgültig vorliegen.

Da die Auswertung äußerste Sorgfalt erfordert, muss für die Bildbeurteilung und den Befund mindestens eine weitere Stunde eingerechnet werden.

Vorbereitung und Nachsorge

Es ist außerordentlich wichtig, dass der Darm zur Untersuchung absolut frei von Stuhlresten ist.

Die dazu erforderlichen Abführmittel erhalten Sie von uns.

Sie müssen die Vorbereitung zur Untersuchung äußerst konsequent durchführen, da schon geringe Reste von Darminhalt einen Polypen vortäuschen – oder verdecken können. Die Aussagekraft der Untersuchung würde dadurch erheblich eingeschränkt. Dies könnte dann doch eine zusätzliche – möglicherweise unnötige Koloskopie erforderlich machen. Bitte beachten Sie dabei genau die Einnahmeanweisung von Picoprep. Der Körper benötigt vor der Darmuntersuchung besonders viel Flüssigkeit zur Reinigung des Darms. Nehmen Sie deshalb so viel Flüssigkeit wie möglich zu sich!

Vorbereitung:

Zwei bis drei Tage vor der Untersuchung:

  • Bevorzugen Sie leichte, ballaststoffarme Kost.
  • Bitte verzichten Sie dabei auf Vollkornprodukte, Tomaten, Salat, Spinat, Trauben, Feigen, Kiwi, Leinsamen und weitere kernhaltige Nahrungsmittel sowie Quellmittel (Weizenkleie, Metamucil u.ä.)
  • Planen Sie für den Tag der Darmreinigung keine Termine ein und informieren Sie Ihren Arbeitgeber.

Am Tag vor der Untersuchung:

  • Nehmen Sie Picoprep entsprechend der Anweisung zu sich.
  • Trinken Sie nach der Einnahme von Picoprep nach einer 30 minütigen Pause, jede Stunde mindestens 250 ml Wasser oder sonstige klare Getränke, über den Tag verteilt. 
  • Planen Sie für den Tag viel Ruhe und Zeit ein, da häufige Toilettengänge erforderlich sind.

Am Tag der Untersuchung:

  • Trinken Sie vor der Untersuchung nur noch klare Flüssigkeiten (3-5 l Flüssigkeit)
  • Nehmen Sie Microlax entsprechend der Anweisung zu sich.
  • Bedenken Sie, dass Sie nicht fahrtüchtig sind, wenn Ihnen ein Beruhigungsmittel verabreicht wird.

Das düfen Sie trinken: Wasser, klare Suppen ohne Einlage, verdünnte helle Fruchtsaftkonzentrate oder Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch

Halten Sie sich bitte unbedingt an die vorgegebene Trinkmenge. Ihr Stuhl sollte abschließend klar und ohne feste Bestandteile sein, ähnlich wie Kamillentee.

Wer trägt die Kosten für die virtuelle Koloskopie?

Einige private Krankenkassen übernehmen die Untersuchungskosten. Für gesetzlich versicherte Patienten kann die Untersuchung im derzeit nur als Wahlleistung („Leistung auf Verlangen“) angeboten werden. Die Kosten für die Untersuchung müssen Sie in diesem Fall selbst übernehmen.

 

 

Ab sofort bieten wir unseren Patienten in Kooperation mit einer Auswahl gesetzlicher Krankenversicherungen die Prostata-MRT als kostenfreie Zusatzleistung an.

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